Station 03 - Beim Ihrlerbruch
Im Schweiß gebrochener Stein
Knochenarbeit, Hungerlohn und Tod
Vor der Einführung der Dampfmaschine war die Arbeit in den Steinbrüchen körperlich äußerst schwer und gefährlich. Es kam zu vielen, auch tödlichen Unfällen. Die tägliche Arbeitszeit dauerte im Sommer bis zu 14 Stunden. Einen gesicherten Arbeitsplatz und feste Löhne gab es nicht.. Diese richteten sich nach der Lage der Aufträge. Schon damals wurden Italiener als Gastarbeiter eingestellt, um die Lohnkosten zu drücken.
Das größte Steindenkmal der Welt
Ein ganzes Jahr benötigten die Arbeiter , um den 1.400 Zenter schweren Kalksteinblock für die Kreuzigungsgruppe in Oberammergau herauszubrechen. Auf Walzen rollte man ihn dann den Gronsdorfer Weg hinunter zum Kanal und fuhr ihn mit dem Schiff nach Regensburg, wozu man sechs Wochen brauchte. Dort übernahm die Eisenbahn den Transport nach München wo eine Straßenlokomotive den Block ins Atelier von Professor Halbig brachte. Mehr als zwei Jahre arbeitete der berühmte Bildhauer an der Kreuzigungsgruppe. Elf Tage brauchte man 1875, um sie nach Oberammergau zu schaffen. Allein der Ettaler Berg nahm drei volle Tage in Anspruch. Steinmetzmeister Hauser und sein Gehilfe Joseph Kofelenz verunglückten dabei tödlich. Damals war die Kreuzigungsgruppe das größte Steindenkmal der Welt und kostete König Ludwig II. 400.000 Gulden.