Station 06 - Kleesteinhaufen Steinige Äcker und mühevolle Feldarbeit
Neben der Wasserarmut erschwerten die vielen Steine die Bestellung der Felder erheblich. Oft bildeten die Kleesteine am Rande der Felder richtige Wälle, auf denen später Büsche (häufig Schlehen) und Bäume wuchsen. Sie bremsen nicht nur die Winde, sondern bilden auch einen willkommenen Unterschlupf für Vögel und Kleintiere. Bei der Flurbereinigung wurden viele dieser Hecken leider beseitigt.
Die Sage vom "Kleestoaklauber"
Vor Zeiten lebte in Neukelheim ein Söldner (* Sölde: 1/8 Bauernhof = 9 Tagwerk) mit seiner Familie. Der karge, mit Steinen übersähte Acker und die magere Wiese warfen nur wenig Ertrag ab. Nicht selten war Schmalhans Küchenmeister in dem ärmlichen Haushalt. Deshalb sah sich der Söldner genötigt, seine Tochter bei einem Bauern in Dienst zu geben. Dieser ließ sie für wenig Lohn hart arbeiten und gönnte ihr kaum den Schlaf. Am Tag der Hl. Dula (25. März), der Helferin der Dienstboten, schlug er dem Mädchen gar den Kirchgang ab und schickte sie auf den Acker zum Kleestoaklauben. Da traf ihn jäh der Schlag und der hartherzige Mann schied in seiner Sündhaftigkeit dahin. Seine Seele kam jedoch nicht zur Ruhe. Immer am Tag der Hl. Dula musste er ab Mitternacht Feldsteine sammeln und aufhäufen. Schlag ein Uhr aber verschwand der Spuk und alle Steine lagen wieder am alten Platz. Einst sah ein Brandler auf seinem nächtlichen Heimweg, wie eine nebelhafte Gestalt auf einem Acker ständig etwas aufklaubte. Als er sie laut im Namen aller Heiligen anrief, löste sie sich in Nichts auf. Seitdem hat man nie wieder etwas vom Kleestoaklauber gesehen und gehört.